PROGRAMM

ERWIN POLANC

»MAGO ÜBER VERRITT«

Erwin Polanc: Mago über Verritt

Erwin Polanc verhandelt in seiner Serie »Mago Über Verritt« einen speziellen Blick auf Wirklichkeit. Die Bildauswahl vereint Bilder, die das Sehen selbst und seine Wahrnehmung thematisieren. Seine Fotografien handeln von der Anarchie der Dinge (und Dingwelt) und verweigern sich jeglicher Narration. Vielmehr formen sie sich zu einer radikalen Sequenz des Auslotens und Abtastens von Orten, Spuren und Beziehungen. Sie legen Zeugnis ab, gestaltend zu fotografieren und Bildwerken einen autonomen Raum zu öffnen.

Für die Ausstellung im Raum für Fotografie wird der Künstler eine eigene Fotoserie zusammenstellen. Zusätzlich wird das gleichnamige Buch »Mago Über Verritt«, das jüngst im Verlag FOTOHOF edition erschienen ist, präsentiert und in die Ausstellung integriert. Das Buch, wurde zusammen mit dem bekannten Buchgestalter Oliver Klimpel erarbeitet Die 162 Fotografien im Buchkörper werden von einer typografischen Klammer umfasst. Der Name des Buches bleibt im Verborgenen. Er findet sich in seiner Gesamtheit nur auf dem Buchrücken und im Kolophon. Seine Wortbestandteile und Fragmente allerdings tauchen im Buch nacheinander auf und begegnen den Bildern hin und wieder in minimalistischen, eigensinnigen Formen.

Eröffnung: 24. September 2020

Ausstellungsdauer: 25. September bis 11. Oktober 2020

verlängert bis zum 16. Oktober 2020!

Erwin Polanc
1982 in Neumarkt (Steiermark) geboren.
Studium der Bildwissenschaften (MA, Donauuniversität Krems), Informationsdesign (BA, FH-Joanneum Graz) sowie Absolvent des Kollegs für Fotografie und Multimedia Art, Ortweinschule Graz.
Polanc lebt und arbeitet in Graz als freischaffender Fotograf und Lehrender für Fotografie und Multimedia Art an der Abteilung für Kunst und Design an der Ortweinschule.
Zahlreiche Ausstellungen und Preise, darunter das Arbeitsstipendium für Bildende Kunst der Stadt Graz 2018; Die schönsten Bücher Österreichs 2017, Staatspreis; Cornish Family Book Prize (Finalist), Melbourne 2018; Plat(t)form, Fotomuseum Winterthur 2013; Galerie Centrum Kunstpreis, Graz 2013; Fotoförderunspreis der Stadt Graz, 2012

 

CHRISTIAN BRANDSTÄTTER

»LA TOR COTSCHNA«

Zwei Jahre hindurch hat der Kärntner Architekturfotograf Christian Brandstätter den rund 30 Meter hohen Turm am Julierpass dokumentiert. Der Julierturm ist ein temporäres
Theaterhaus, aus der Hand des Theaterintendanten Giovanni Netzer (CH), Gründer und Leiter des Theaterfestivals »Origen Festival Cultural«. Der Turm sorgt für eine Neuinterpretation des Hochgebirgspasses als Ort der Kultur. Weitab von allen hermetisch abgeriegelten Theaterbauten der Städte, öffnet sich der Bau dem unmittelbaren Einwirken der Natur. Filigran in Holz konstruiert, wirkt er durch die vielen Öffnungen transparent. Die obere Plattform kann als Veranstaltungsraum oder als Foyer genutzt werden, die Zuschauerränge umfassen die zentrale Spielfläche und lenken den Blick des Besuchers immer auch hinaus in die Weite der Landschaft.
Letztere spielt in Brandstätters Fotografien eine zentrale Rolle. Die unterschiedlichen Jahreszeiten lassen den markanten Turm immer wieder in neuem Licht erscheinen. Leuchtkästen bringen auch kleinste Details in den Fotografien zum Vorschein.

»La Tor Cotschna« erscheint im Oktober 2019 in Buchform als siebter Band der Reihe »Origenal«, die herausragende Projekte der Kulturinstitution »Origen« dokumentiert, und wird am
17. 10. 2019 im Raum für Fotografie erstmals präsentiert.

Eröffnung: 17. Oktober 2019, 19 Uhr

Öffnungszeiten: 18.10. bis 09.11. 2019
Do/Fr von 16 – 19 Uhr, Sa von 10 – 13 Uhr
sowie nach telefonischer Vereinbarung.

REGINA ANZENBERGER

»ROOTS & BONDS«

Regina Anzenberger geht in ihrer Arbeit »Roots & Bonds« dem unbezwingbaren Gestaltungswillen der Natur nach. Zu Beginn des Projektes dokumentierte sie ein Jahr lang die Veränderung eines Lianengeflechts im Laufe der Jahreszeiten. Weitere Bäume als Motive folgten. Die mit dem iPhone aufgenommenen Fotos wurden in zusätzlichen Arbeitsschritten in komplexe Werke verwandelt. Anzenbergers Bilder sind keine Landschaftsbilder an sich, sondern das Ergebnis eines Versuchs, das eigene naturverbundene und der Natur ausgelieferte Wesen Bild werden zu lassen. Trotzdem will die Fotografin ihr Werk nicht als Produkt einer Selbsterfahrung verstanden wissen. Die universalen, dem Menschen innewohnenden Wirkungskräfte der Natur, stehen im Interesse der Künstlerin. Das 2015 erschienene Buch »Roots & Bonds« wurde für den Deutschen Fotobuchpreis 2015 und für den German Design Award 2017 nominiert. Zudem landete es unter den zehn besten Fotobüchern des Jahres 2015 auf der Bestenliste von photo-eye (USA).

Regina Anzenberger ist seit 1997 Nominator der World Press Photo Joop Swart Masterclass und seit 2008 des Prix Pictet. Seit 2017 ist sie Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie.

ERÖFFNUNG: 13. 09. 2019 – 19:00

Ausstellungsdauer: 14. 09- 12.10. 2019
Do/Fr von 16 – 19, Sa von 10 – 13 Uhr
sowie nach telefonischer Vereinbarung

CARINA SACHER/LUKAS VEJNIK

»DUNST UND SUD«

»Dunst und Sud« ist ein Dialog zwischen zwei einzigartigen Institutionen: Indian Coffee House und Wiener Kaffeehaus. Beide waren während ihrer Blütezeit wichtige Orte täglicher Geselligkeit und intellektuellen Austauschs. Nach der Unabhängigkeit Indiens wurde das Coffee House – einst organisiert durch den British Raj – zu einer Genossenschaft umgebaut. Als offener Diskussionsraum trug das Indian Coffee House nicht nur zur Entwicklung der jungen Demokratie bei, sondern zog darüber hinaus die öffentliche Sphäre ins Innere. Die stetigen Veränderungen der Gesellschaft, begleitet vom Aufkommen internationaler Kaffeeketten, hinterlassen zunehmend Erosionsspuren an diesen lffentlichen Innenräumen.

In einem antmosphärischen Transfer verweben Carina Sacher und Lukas Vejnik Text, Video und Ton zu einer koffeinhaltigen Installation.

ERÖFFNUNG: 04. 04. 2019 – 19:00

Ausstellungsdauer: 05.04. bis 12.10.
Do/Fr von 16 – 19, Sa von 10 – 13 Uhr
sowie nach telefonischer Vereinbarung

KATHARINA GRUZEI

»DOUBLE PAGES«

Katharina Gruzei: Bodies of Work

 

Österreichs letzte Donau-Schiffswerft (ÖSWAG) ist der Ausgangspunkt für Katharina Gruzeis Fotoserie Bodies of Work. Dort sind hochtechnologische Fertigung und industrielle Handarbeit miteinander verzahnt. In ihren Bildern verwandelt die Künstlerin die vorgefundene Arbeitswelt in teils schwerelos wirkende und an Science-Fiction erinnernde Szenarien. Die Körper der Arbeiter sind eng mit dem Werkstück verbunden und werden für den Fertigungsprozess prothesenhaft durch Technologie ergänzt.
Die präzise komponierten Fotografien greifen die Anachronismen des bald 180 Jahre alten Betriebs auf und lassen zugleich eine Nähe zur Ästhetik der Raumfahrt durchscheinen. Fremdartig wirkende Szenarien erweitern in Gruzeis Fotoserie den repräsentierten Realitätsausschnitt um neue Zeit- und Raumbezüge. Der fotografische Befund der Serie reicht demnach weit über einen dokumentarischen Ansatz hinaus.

Das gleichnamige Buch Bodies of Work erschien im Verlag Fotohof edition.

FINISSAGE: 02. 03. 2019, 11 – 15 Uhr

in Anwesenheit der Künstlerin

ÖFFNUNGSZEITEN:

22.02./27.02./28.02./01.03. jeweils 15 – 19 Uhr

23.02/02.03 von 11 – 15 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung.